Göttingen

aus Rillen und Naepfchen, der freien Wissensdatenbank

37073 Göttingen (Ns). „Am Westportal links der Sankt-Jakobi-Kirche in Göttingen, erbaut in der Zeit von 1361-1402, befinden sich am Torbogen in 90cm Höhe 22 Rillen bis zu 26cm lang und bis zu 1,5cm tief ausgeschürft. Dazwischen sind 27 Näpfchen von 1,5-2 cm Durchmesser. Auch am Nordportal derselben Kirche befinden sich 33 Rillen und drei Näpfchen ...“
An gleicher Stelle erwähnt J. Jünemann an der vom Deutschen Ritterorden erbauten St.-Marien-Kirche (erb. 1290) „im Westportal wenigstens 5 Rillen und 3 Näpfchen, im Nordportal 10 Wetzrillen.“
„Die um 1300 entstandene St.-Johannis-Kirche zeigt im Nordportal 25 Rillen ...“
„Die St.-Albani-Kirche aus dem Jahre 1447 weist an einem der östlichen Pfeiler abgewetzte Kanten und 9 Wetzrillen auf.“
„Auch das Grabmal des Professors Dr. Christian Gottlob Heyne auf dem St.-Bartholomäus-Friedhof beim Weendertor in Göttingen zeigt auf der 1812 eingemeißelten Inschrift 13 Wetzrillen und ein Näpfchen auf dem Sockel. Auf der Rückseite sind 10 kräftige Wetzrillen zu sehen.“ Aufgrund ausgewiesener Lichtbilder des Grabmals können diese Rillen erst zwischen 1940 und 1955 entstanden sein. (!) J. deutet dies als Relikt des inzwischen in Vergessenheit geratenen Brauchs des Steinstaub-Medizin-Schabens. (Q für alle genannten Funde: J. Jünemann)
W. Eitelmann zu Göttingen, St. Jakobi, St. Marien, St. Albani: S. 267, Abb. 911-921.
Eigene Funde und Fotos v. 26./27.12.2006): Zum Heyne-Grab Fotos Göttingen Grab 1 und Göttingen Grab 2.
St. Jacobi (erb. 1361-1400 über Vorgängerbau aus dem 12. Jh.; dreischiffige Halle mit westl. Einturmfassade): S und N links an der Basis des Westtorgewändes (Foto GöttingenSt.Jakob1). Nordportal: R links i.G, R rechts a.G. (Fotos GöttingenSt.Jakob2a, GöttingenSt.Jakob2b). Südportal: R rechts a.G., R und N links a.G. (Fotos GöttingenSt.Jakob3a, GöttingenSt.Jakob3b).
St. Marien (dreischiffige Halle, in der Basis des Glockenturms befindet sich das alte Tor zur Neustadt; Ende 13.Jh.; ehem. Deutschritterordenskirche) Zum Westportal Foto GöttingenSt.Marien1.
St. Albani (got. Halle aus dem 15. Jh. , Westtürme über roman. Vorgängerbau). R am südöstl. Strbpf. des Chors (Foto Göttingen St.Albani1); 2 S rechts und links i.G. des Portals eines südlichen Anbaus am Chor (Foto GöttingenSt.Albani5); R und zugeschm. S am Strbpf. rechts des Südportals Foto GöttingenSt.Albani2).
St.Johannis (Rats- und Stadtkirche, dreischiffige Halle, ungleiches westl. Doppelturmpaar, roman. Nordportal; erbaut 1300 – 1344). Die gesamte Kirche außer dem Chor eingerüstet und mit Bretterwänden umgeben, somit nicht einsehbar. Der Chor von Buden des Weihnachtsmarktes eng umstellt, die Wände und kaum einzusehen. Keine Funde.
St. Nikolai: R rechts am Nordportal (Foto GöttingenSt.Nikolai) und am südöstl. Strbpf. des Chors. Außenbau stark ausgebessert.
Rathaus (1369 – 1443, Kernbau um 1270; reizvolle Laube vor dem Ratssaal); einige R am Gewände des Portals in der Laube (Foto GöttingenRathaus) und an der Umrahmung der Nische rechts daneben; R auch an den Arkadenpfeilern.
Außer den o.g. Funden finden sich bei K.-F. Haas (zit. nach mehrern Autoren): „Wetzrillen am Rathaus, an der Nikolaikirche (später Universitätskirche), am Grabmal „Der große Christoffel“ auf dem St. Andreas Friedhof.“



Ergänzung mit Fotos am 21. Juli 2017 von Jan und Els Weertz:
Ev.-luth. Markt- und Ratskirche St. Johannis - Senkrechte, waagerechte und schräge Rillen an mehreren Stellen an den Außenmauern der Kirche

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