Soest
aus Rillen und Naepfchen, der freien Wissensdatenbank
59494 Soest (NRW, ca. 50 km östl. v. Dortmund in der fruchtbaren Soester Börde gelegene ehemalige Hansestadt). Herr Michael Koch berichet zur St. Petrikrche (Alde Kerke): "Es befinden diverse Wetzrillen an mindesten zwei Säulenschäften im Inneren der Kirche St. Petri in Soest. Bei zwei Säulenschäften sind sie jedenfalls sehr deutlich und nicht korrigiert worden: Es handelt sich dabei um Säulen des kryptenähnlichen Untergeschosses des Westbaus aus der ersten Phase der
Erbauungszeit der bestehenden Kirche nach 1150. Bild 09 zeigt dieses Untergeschoss aus dem Langhaus heraus gegen Westen fotografiert. Die Säulen stehen in 3 Paaren in der Flucht des Bildes. Sie müssten den baugeschichtlichen Informationen nach seit dem 12. Jahrhundert in situ sein, von größeren Umbauten oder Zerstörungen ist nichts bekannt. Die Fotos 10-11
zeigen den ersten Säulenschaft aus verschiedenen Perspektiven, das Foto 12 die zweite Säule mit Wetzrillen.
St. Petri, seit der Reformation ev. Pfarrkirche, ist nicht die bekannteste Kirche in Soest - der Patroklus-"Dom", St. Maria zur Höhe (sog. Hohnekirche) und St. Maria zur Wiesen (Wiesenkirche) sind bekannter und gelten als
kunstgeschichtlich bedeutender. St. Petri ist jedoch die älteste Pfarrei und vielleicht die älteste Kirchengründung, zumindest ihr ergrabener erster Vorgängerbau stammt aus der Zeit um 800. Der bestehende Bau (ab 1150) ist der dritte an dieser Stelle (1. karolingisch um 800, 2. ottonischer / romanischer Totalumbau der Kirche in eine Basilika zu einem späteren Zeitpunkt) und im Vergleich zu den erwähnten drei Kirchen ein vor Ort eher unspektakuläres romanisches Bauwerk mit gotischem Chor.
Die Wetzrillen werden in der Standardliteratur nicht erwähnt.
Daten zur Kirche u.a. aus: Dehio, 1969, 127f."
Dazu stellt Herr Koch folgende vier Fotos: